Lloyd Dynamowerke Bremen: Investor steigt ein

 

  • Insolventes Unternehmen ist europaweit führend in der Entwicklung und Produktion von Groß-Motoren und bleibt durch den Einstieg eines industriellen Investors am Bremer Standort erhalten
  • Großteil der Arbeitsplätze am Standort Bremen-Hastedt gesichert

Bremen, 02. Dezember 2014

Zukunft für eines der ältesten Unternehmen der Hansestadt Bremen. Anfang September hatte die Lloyd Dynamowerke GmbH & Co. KG (LDW) einen Insolvenzantrag gestellt. Nun wurde das Insolvenzverfahren am 1. Dezember 2014 eröffnet.

„Wir haben in den vergangenen Monaten nicht nur den Geschäftsbetrieb im Zuge des Insolvenzverfahrens aufrecht erhalten und die Kunden weiter an das Unternehmen binden können, sondern mit verschiedenen potentiellen Übernahmeinteressenten verhandelt. Jetzt sind wir sehr froh, mit Hyosung eine langfristige Lösung für das traditionsreiche Bremer Unternehmen gefunden zu haben, bei der zudem der Großteil der Arbeitsplätze erhalten bleibt“, so Insolvenzverwalter Edgar Grönda von Schultze & Braun.

Vorbehaltlich der Zustimmung des Kartellamts werden die Lloyd Dynamowerke mit der Hyosung-Gruppe aus Korea einen starken Partner erhalten, der mit mehr als 25.000 Mitarbeitern in über 20 Ländern in 2013 einen Rekordumsatz von 11 Milliarden US-Dollar erzielte. Die 1957 gegründete Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Seoul ist neben sechs anderen Geschäftsfeldern auch in der Entwicklung und Produktion von Elektromotoren und Generatoren erfolgreich.

Rund 80 Prozent aller Mitarbeiter werden auch in Zukunft am Bremer Standort weiter beschäftigt und alle Ausbildungsverhältnisse bleiben bestehen. Dazu der erste Bevollmächtigte der IG Metall Bremen, Volker Stahmann: „Die jetzige Lösung sichert sehr viele hochqualifizierte Arbeitsplätze.“ Für nicht übernommene Mitarbeiter wurde eine Transfergesellschaft eingerichtet, die für neun Monate den Rahmen für Fortbildung und Unterstützung bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen bietet.

Die Lloyd Dynamowerke GmbH & Co. KG, gegründet 1915, zählt zu den ältesten Unternehmen der Hansestadt Bremen. Es ist in der Forschung, Entwicklung und Herstellung elektrischer Großmaschinen aktiv. Letztere ausschließlich als Einzelfertigungen für weltweite und oft börsennotierte Kunden.

Der Jahresumsatz betrug im vergangenen Geschäftsjahr rund 38 Millionen Euro. 80 Prozent davon stammen aus dem Projektgeschäft mit neuen Motoren und Generatoren, 20 Prozent aus Serviceleistungen.

Schultze & Braun berät regional, national und international Unternehmen in der Krise in Sanierungs- und Restrukturierungsfragen und zeigt gesunden Unternehmen vorbeugende, insolvenzvermeidende Maßnahmen auf. Außerdem wird die allgemeine Rechts- und Steuerberatung von Privatpersonen und Unternehmen übernommen.

 

Darüber hinaus beschäftigt sich Schultze & Braun seit über 35 Jahren mit allen Fragen der Insolvenz- und Zwangsverwaltung. Bundesweit ist Schultze & Braun an 40 Standorten tätig, es werden jährlich Hunderte von Insolvenzverfahren bearbeitet – von der Privatinsolvenz bis zur internationalen Großinsolvenz.