Lloyd Dynamowerke produziert auch in Zukunft in Bremen
- Bremer Traditionsunternehmen bleibt am Hastedter Osterdeich
- Neuer Gesellschafter Powertrans beschäftigt Vielzahl an Mitarbeitern weiter
Bremen, 5. April 2017
Neustart für die Lloyd Dynamowerke in Bremen: Auch in Zukunft produziert eines der ältesten Unternehmen der Hansestadt seine Groß-Motoren am Hastedter Osterdeich. Nachdem Mitte Januar 2017 für die Lloyd Dynamowerke GmbH (LDW) ein Insolvenzantrag gestellt wurde, ist der bereits Anfang März von Insolvenzverwalter Ralph Bünning (Schultze & Braun) in Aussicht gestellte Neustart mit der in Luxemburg ansässigen Powertrans jetzt auch offiziell beurkundet worden. Ralph Bünning: „Wir sind sehr froh, mit diesem Investor viele Arbeitsplätze erhalten zu können und eine hoffentlich langfristige Lösung für das traditionsreiche Bremer Unternehmen gefunden zu haben.“
Die Lloyd Dynamowerke, gegründet 1915, zählen zu den ältesten Unternehmen der Hansestadt Bremen. Es ist in der Forschung, Entwicklung und Herstellung elektrischer Großmaschinen aktiv, letztere ausschließlich als Einzelfertigungen für weltweite und oft börsennotierte Kunden. 80 Prozent des Jahresumsatzes stammen aus dem Projektgeschäft mit neuen Motoren und Generatoren, 20 Prozent aus Serviceleistungen.
- Mehr als 60 Prozent der Mitarbeiter werden am Bremer Standort weiter beschäftigt
Deshalb lag ein Hauptaugenmerk im vorläufigen Insolvenzverfahren darin, sowohl den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten als auch die Kunden weiterhin an die Lloyd Dynamowerke zu binden. „Das war insbesondere durch den hohen Einsatz der Mitarbeiter möglich, die in allen Bereichen den gewohnten Standard beibehalten und dadurch den Grundstein dafür gelegt haben, dass das Vertrauen der Kunden zum Unternehmen trotz der wiederholten Insolvenzsituation nicht verloren gegangen ist. Parallel hierzu wurden die Verhandlungen mit potentiellen Übernahmeinteressenten geführt“, so Ralph Bünning.
Im Ergebnis verbleiben von den zuletzt 220 Mitarbeitern durch den Einstieg von Powertrans in Zukunft 136 weiterhin bei LDW, inklusive aller 20 Ausbildungsverhältnisse. Auch der Geschäftsführer der IG Metall Bremen, Volker Stahmann, ist mit der Lösung zufrieden: „Die Nachfolgegesellschaft sichert trotz des schmerzhaften Personalschnitts sehr viele hoch qualifizierte Arbeitsplätze und den Fortbestand dieses Industriestandortes in Bremen.“ Für nicht übernommene Mitarbeiter ist eine Transfergesellschaft eingerichtet worden, die den Rahmen für Fortbildung und Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt bietet.
Shareholder der Powertrans ist Dr.-Ing. Sepp Lachenmaier, der seit über 25 Jahren als Unternehmensberater und Sanierer für führende Private Equity Fonds und Investoren tätig ist sowie als Fachmann den Geschäftsbereich von LDW bestens kennt. Zuletzt hat Lachenmaier als geschäftsführender Mehrheitsgesellschafter die im Verpackungsmaschinenbau international tätige ROVEMA-Gruppe nach Erwerb aus der Insolvenz erfolgreich saniert. Er verfügt aufgrund seiner langjährigen Geschäftsführung des familieneigenen Ingenieurbüros und Projektentwicklungsunternehmens über umfassende Expertise in allen Fragen der Entwicklung, der Produktionstechnik sowie der Unternehmensführung. Ihm wird Dr. Ing. Jörg Recktenwald als Mitgesellschafter und Geschäftsführer der Nachfolgegesellschaft zur Seite stehen. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Antriebstechnik unter anderem als Vorstand der WINERGY AG, F & G Antriebstechnik und LOHER GmbH.
Schultze & Braun berät regional, national und international Unternehmen in der Krise in Sanierungs- und Restrukturierungsfragen und zeigt gesunden Unternehmen vorbeugende, insolvenzvermeidende Maßnahmen auf. Außerdem wird die allgemeine Rechts- und Steuerberatung von Privatpersonen und Unternehmen übernommen. Darüber hinaus beschäftigt sich Schultze & Braun seit über 35 Jahren mit allen Fragen der Insolvenz- und Zwangsverwaltung. Bundesweit ist Schultze & Braun an 40 Standorten tätig, es werden jährlich Hunderte von Insolvenzverfahren bearbeitet – von der Privatinsolvenz bis zur internationalen Großinsolvenz.