Stehmeyer & Bischoff: Erfolgreiche Sanierung
- Die wesentlichen Firmen des Bremer Bauunternehmens existieren auch in Zukunft – Arbeitsplätze bleiben erhalten
- Neuaufträge und neue Unternehmensstruktur innerhalb eines komplexen Insolvenzverfahrens als Schlüsselfaktoren für eine äußerst erfolgreiche Sanierung
Bremen, September 2013
Entschlossenes Handeln ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Sanierung – auch aus einem Insolvenzverfahren heraus. Bereits im Mai dieses Jahres zeichnete sich ab, dass die verschiedenen Teile der Gruppe des Bremer Bauunternehmens Stehmeyer & Bischoff neu aufgestellt erfolgreich am Markt agieren können. Die Insolvenzverwalter Detlef Stürmann und Edgar Grönda (beide Schultze & Braun) hatten das Verfahren Anfang März 2013 übernommen und innerhalb von zwei Monaten erste Erfolge vermelden können. Jetzt sind nahezu alle Geschäftsfelder der Gruppe neu aufgestellt und in anderen Unternehmen aufgegangen. „Wir haben nicht nur Kunden halten, sondern auch neue Aufträge hereinnehmen können. Der Erfolg dieses Insolvenzverfahrens spiegelt sich aber vor allem im Erhalt der Arbeitsplätze wider“, so Detlef Stürmann. „In Bremen konnten wir innerhalb des Verfahrens sogar neue Mitarbeiter einstellen.“
In der Tat ist es mit den seitens der Insolvenzverwalter neu gegründeten Betriebsfortführungsgesellschaften gelungen, trotz des Insolvenz-verfahrens neue Aufträge zu akquirieren.
Bereits im Mai 2013, also erst zwei Monate nach Einleitung des Insolvenzeröffnungsverfahrens, konnten zwei Unternehmen der Gruppe als Neugründungen ausgegliedert werden: Marcus Bau und Plan Grün sind mit den damaligen Mitarbeitern seither erfolgreich unter dem gemeinsamen Dach der Marcus Bau am Markt. Hier bleiben alle Arbeitsplätze erhalten.
- Arbeitsplätze durch Zukunftslösungen gesichert
Jetzt sind auch Zukunftslösungen für alle weiteren Teile der Bremer Stehmeyer & Bischoff-Gruppe realisiert worden:
Die Bremer Unternehmensteile Anlagen- und Rohrleitungsbau sowie Heizung, Sanitär und Lüftung mit 40 Beschäftigten werden in die Bremer Hegemann-Gruppe integriert. Die Mitarbeiter in Wilhelmshaven, spezialisiert auf Hochbau, Straßenbau, Tiefbau und Kanalarbeiten, sind zum Großteil zur August Reiners Bauunternehmung, ebenfalls ein Unternehmen der Hegemann-Gruppe, gewechselt.
Detlef Stürmann: „Auch für den Bremer Firmenteil, der sich mit 15 Beschäftigten auf die Baugründung von Masten für Oberleitungen spezialisiert hat, konnte inzwischen durch eine Überleitung auf Zimmermann & Co eine Nachfolgeregelung gefunden werden.“ Hauptkunde ist die Bremer Straßenbahn AG.
Die Berliner Niederlassung der Stehmeyer & Bischoff-Gruppe wird – zusammen mit den Tochterfirmen Henning Quade Spezialtief-bauunternehmen GmbH sowie Franz Wickel Straßenbau GmbH – in Zukunft ein Teil der Oldenburger Ludwig Freytag-Gruppe sein. Alle rund 200 in Berlin tätigen Mitarbeiter behalten ihre Arbeitplätze. „Wir konnten nicht zuletzt wegen der Solidarität aller wichtigen Kunden in dieser schwierigen Phase die Situation stabilisieren und auf dieser Basis Übernahmenverhandlungen kurzfristig positiv abschließen“, so Edgar Grönda.
Neu zur Berliner Niederlassung der Gruppe kommt der bisher in Halle aufgestellte Firmenzweig, der mit seinen 34 Mitarbeitern auf Kanal- und Rohrsanierungen spezialisiert ist – „auch hier bleiben die Arbeitsplätze erhalten“, so Insolvenzverwalter Detlef Stürmann.
Eine ebenfalls norddeutsche Lösung gilt für den Geschäftsbereich Wasserbau und Deichbau: Diese beiden Spezialbereiche wurden mit sämtlichen Mitarbeitern vom ARGE-Partner Johann Bunte GmbH & Co. KG übernommen.
Am Bremer Standort, dem Ursprung der Stehmeyer & Bischoff-Gruppe als Tiefbau-Unternehmen, gehen die Aktivitäten jetzt mit einem Teil der administrativen Kräfte der ursprünglichen Gruppenzentrale und einer Kern-Belegschaft von rund zehn Tiefbau-Spezialisten weiter. Detlef Stürmann: „Ich bin zuversichtlich, dass sich kurzfristig für diese erfahrenen Fachkräfte ebenfalls eine stabile neue Struktur gestalten lässt.“
Insgesamt zählte die Stehmeyer & Bischoff-Gruppe circa 450 Arbeitsplätze und erwirtschaftete einen Gesamtumsatz von mehr als 50 Millionen Euro.
Über Schultze & Braun
Seit über 35 Jahren werden Rechtsanwälte von Schultze & Braun als Insolvenz- und Zwangsverwalter bestellt. Mit rund 35 Insolvenzverwaltern betreut Schultze & Braun bundesweit jährlich Hunderte von Insolvenzverfahren.
Mehr Informationen unter www. schubra.de